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Im Gespräch mit Alan Magazin

Heute reden wir mit Alan Wali über seine ehrenamtliche Arbeit. Alan ist 29 Jahre alt.
Er kommt ursprünglich aus Kobanê in Syrien. In Syrien ist Krieg. Deswegen ist er im Jahr 2015 nach Deutschland geflohen.
Er war damals 21 Jahre alt. Seitdem lebt er in Kitzingen in Bayern.
Wir reden mit ihm über seine freiwillige Aufgaben neben der Arbeit.

Alan, seit wann arbeitest du im Ehrenamt?
Ich arbeite freiwillig seit ich in der 4. Klasse war. In meiner Heimat Syrien und Kurdistan habe ich geholfen Essen und Kleidung an Menschen in Not zu verteilen.
Der Krieg wurde schlimmer. Deshalb mussten wir weiter fliehen. Dann habe ich viel von unseren Sachen verschenkt. 2015 kam ich nach Deutschland. Seitdem arbeite ich hier auch im Ehrenamt.

Wie kam es dazu?
Deutschland hat mir geholfen. Deswegen will ich etwas zurückgeben.
Ich konnte aber noch wenig Deutsch sprechen. In den ersten 2 Jahren habe ich in Würzburg bei der Bahnhof-Mission gearbeitet. Die helfen Menschen ohne Haus oder in Not.
Später habe ich einen Job als Rettungs-Schwimmer bekommen. Hier hilft man Menschen im Wasser.

Bist du über dein Ehrenamt zu deinem Job gekommen?
Ja, irgendwie schon. Ich habe mich für den Job als Rettungs-Schwimmer beworben.
Ohne schwimmen zu können. Ich wollte den Job aber unbedingt.
Sie haben mir dann schwimmen beigebracht. Dann habe ich den Job bekommen.

Das ist ja toll! Was hast du danach gemacht?
Ich habe eine Übung zum Sanitäter gemacht. Jetzt helfe ich ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz.
Außerdem bin ich bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft.

Wie schaffst du es so viel Zeit für dein Ehrenamt zu haben?
Ich arbeite hauptsächlich im Schwimmbad. Aber meine Freizeit verbringe ich fast nur mit meinem Ehrenamt.
Meine Freunde finden das manchmal verrückt. Aber für mich ist das Ehrenamt sehr wichtig.

Wie bist du dazu gekommen, bei der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft zu arbeiten
Jemand von der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft kam im Schwimmbad zu mir.
Er erzählte von dem Zusammenhalt dort. Und dem Spaß an der freiwilligen Arbeit. Ich will noch mehr helfen.
Deshalb mache ich dort mit. Sie sind wie eine zweite Familie für mich.
Wir unterstützen uns alle. Es macht Spaß und wir tun Gutes.
Im Sommer kann ich immer für 2 bis 4 Wochen an die Ostsee. Ich passe dort am Strand auf.
Das finde ich besonders toll.

Gibt es einen besonderen Moment während der freiwilligen Arbeit?
Einmal habe ich einem tauben und blinden Mädchen das Schwimmen beigebracht. Das war sehr emotional. Daran werde ich mich immer erinnern.

Was planst du für die Zukunft?
Ich fliege diesen Sommer zurück nach Syrien. Und lehre den Menschen dort das Schwimmen.
Und ich will das zusammen Arbeiten zwischen deutschen und syrischen Vereinen besser machen.

Wirst du immer ehrenamtlich arbeiten?
Ja. Solange ich kann.

Hast du einen unerfüllten Traum?
Ich will gerne den Präsidenten treffen. Ich will ihm danken. Ich bin froh in Deutschland zu leben.