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Ein Gespräch mit Luna Kratzsch Magazin

Wir haben Luna letztes Jahr für unseren Podcast „Freiwillig busy getroffen. Damals hat sie uns von ihrem freiwilligen Einsatz bei den Johannitern erzählt. Zusammen mit Stella vom Deutschen Roten Kreuz.
Schon damals wussten wir: Wir müssen uns wiedersehen! Und jetzt ist es so.
Wir reden über viele spannende Themen.
Zum Beispiel über Vielfalt im Ehrenamt. Oder über den Umgang mit psychischen Problemen und der eigenen Entwicklung.

Luna selbst hat mit Depressionen und einer Borderline-Persönlichkeitsstörung zu kämpfen. Das heißt sie ist öfters traurig und freudlos. Und sie hat ab und zu kein gutes Bild von sich selbst.
Sie redet über ihre Erfahrungen im Umgang mit diesen Dingen. Auch wie sie anderen helfen kann.

Hallo Luna! Schön dich wieder zu sehen. Wie geht es dir seit unserem letzten Treffen bei den Johannitern?
Sehr gut! Seit unserem letzten Gespräch habe ich sogar viel Neues erlebt.
Zum Beispiel spreche ich oft über den Umgang mit psychischen Problemen als Helfer.
Das habe ich bei den Johannitern in Oldenburg gemacht. Und auch beim Deutschen Roten Kreuz in Stade.
Meine Arbeit hat sich kaum verändert.

Spricht man genug über psychische Probleme bei Helfern?
Es wird langsam mehr. Aber es kann noch besser werden.
Der Fokus liegt oft nur auf Depressionen oder Selbstmord-Gedanken.
Dabei gibt es noch viele andere psychische Probleme.
Außerdem fehlt oft Fachwissen aus der Psychiatrie.
Und selten kommen Betroffene selbst zu Wort.

Du hast eigene Erfahrungen mit psychischen Problemen.
Das bringt einen wichtigen Blick in das Thema Vielfalt im Ehrenamt.
Wie geht man sonst mit dem Thema um?
Vielfalt wird langsam wichtiger. Besonders für große Vereine. Vielfalt im Ehrenamt wird mehr unterstützt. Um neue Mitglieder zu gewinnen.
Außerdem sind mehr junge Menschen neugierig.
Man spricht von vielen Seiten über das Thema.

Du erlebst im Ehrenamt weniger Grenzen als sonst. Warum denkst du das?
Weil wir im Ehrenamt kein Geld für die Arbeit bekommen.
Wir machen es freiwillig. Und aus Spaß an der Sache.
Das schafft eine offene Stimmung. Außerdem zieht das Ehrenamt offene Menschen an.
Es geht hier nicht um Heldenrollen. Sondern um echte Hilfe.
Man muss sich nicht verstellen. Man kann man selbst sein.

Im Ehrenamt lernt man sich also besser kennen. Besonders in extremen Situationen?
Ja. Besonders im Einsatz lernt man viel über sich selbst.
Diese Situationen zeigen die Persönlichkeit. Das ist auch wichtig.
Man kann besser über das sprechen was einen belastet.
Wie helfen dir deine Erfahrungen mit psychischen Problemen im Ehrenamt?
Ich kann anderen schnell ihre Stimmung ansehen.
Und ich kann andere Menschen mit psychischen Krankheiten gut verstehen.
Das hilft mir im Umgang mit Patienten und Kollegen.

Wie trägt das Ehrenamt zur eigenen Entwicklung bei?
Weil man so viele verschiedene Leben mitbekommt.
Es findet viel freier Austausch statt.
Man lernt Menschen in verschiedenen Situationen kennen. Man wächst daran.

Das klingt spannend. Hast du zum Schluss noch einen Tipp für unsere Leser?
Lebt euch im Ehrenamt aus! Jeder kann etwas beitragen.
Egal wie alt oder fit man ist. Anderen zu helfen tut gut.
Und man kann sich austauschen.