24.10.2025 | Gastbeiträge
Rund 3.000 Teilnehmende kamen vom 26. bis 28. September 2025 zum bundesweiten „Tag der Johanniter“ auf dem Gelände der Erfurter Messe zusammen. Kern der Veranstaltung war der Wettkampf in Erster Hilfe und Notfallrettung. 50 Siegermannschaften der Vorentscheidungswettkämpfe aus den neun Johanniter-Landesverbänden und zwei Gastmannschaften traten gegeneinander an, um in einem leidenschaftlichen, fairen Wettbewerb die besten Retter Deutschlands zu ermitteln.


Rückblick
Volker Bescht, Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe, resümiert den Tag der Johanniter: „In den vergangenen zwei Tagen haben wir im grünen Herzen Deutschlands einen großartigen Teamgeist und faires Miteinander erlebt. Erfurt war ein toller Gastgeber. Wir danken allen Helfenden und Mitwirkenden, die dazu beigetragen haben, diesen Tag der Johanniter zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen.“


Schirmherrschaft
Mario Voigt, Ministerpräsident des Freistaats Thüringen, ist Schirmherr beim bundesweiten Tag der Johanniter 2025 in Erfurt gewesen. Als Ministerpräsident und Schirmherr betont er die Bedeutung der Johanniter-Unfall-Hilfe für die gesamte Gesellschaft: „Die Johanniter beweisen Tag für Tag, dass Mitmenschlichkeit und praktisches Handeln Hand in Hand gehen können. Sie geben Sicherheit und Halt. Gerade in herausfordernden Zeiten zeigt sich, wie wertvoll dieses Engagement für unser Gemeinwesen ist.“
Der Wettkampf
Bevor die Wettkämpfe beginnen konnten, fand traditionell eine Andacht statt. Johanniter-Landespfarrerin Anne-Christina Wegner und Dr. Klaus-Joachim Ziller, Theologe der Bundesgeschäftsstelle, führten die Andacht gemeinsam mit den Teilnehmenden durch. Dann wurde der Wettkampfeid geleistet. Im Anschluss eröffnete Präsident Bescht die Wettkämpfe.


(Foto: Tino Sieland/JUH)
Neben einem Theorietest bewältigten alle Teilnehmenden anspruchsvolle Aufgaben aus den Bereichen Erste Hilfe und Notfallrettung. Sie meisterten Einsatzszenarien wie Verkehrsunfälle, Brandverletzungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder die Versorgung von Wunden. Alle Szenarien wurden von professionellen Darstellenden überzeugend präsentiert. 130 Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter bewerteten die Leistungen. Der Bundeswettbewerb in Erster Hilfe der Johanniter findet alle zwei Jahre statt. Die Siegermannschaften der Vorentscheidungswettkämpfe aus den neun Johanniter-Landesverbänden trafen in Erfurt aufeinander, um im fairen Wettstreit den Titel „Beste Johanniter-Retter Deutschlands“ zu erringen.
„Wir freuen uns, dass der Ablauf im Großen und Ganzen so reibungslos über die Bühne gegangen ist und so viele Johanniterinnen und Johanniter aus allen Verbänden und über alle Ebenen hinweg dazu beigetragen haben, auch diesen Tag der Johanniter unvergesslich werden zu lassen!“, ziehen Benjamin Kobelt und David Kreuziger vom Planungsstab der Veranstaltung eine positive Bilanz.


Die Gewinner
In der Kategorie C, Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, gewann die Mannschaft aus dem Regionalverband Leipzig/Nordsachsen. In der Kategorie B, den Ersthelfern zwischen zwölf und 19 Jahren, hob sich ebenfalls die Mannschaft aus dem Regionalverband Leipzig/Nordsachsen als Sieger hervor. Der Regionalverband aus Aachen-Düren-Heinsberg entschied in der Kategorie A, den Sanitätshelfern ab 16 Jahren, den Wettkampf für sich. Bei den Profis, in der Kategorie S, siegte der Regionalverband Mittelhessen. In der Ersten Hilfe am Kind für Erzieherinnen und Erziehern siegten die Regionalverbände Nordbrandenburg und Westthüringen. Und im Wettbewerb der besten Rettungshundestaffel-Teams lag der Regionalverband Niedersachsen Mitte vorne.


Gesamtprogramm „Tag der Johanniter“ 2025
Die „Olympiade der Retter“, das Kernstück der Veranstaltung am Samstag, wurde von einem vielfältigen zweitägigen Rahmenprogramm flankiert: einer Festveranstaltung zur Ehrung verdienstvoller Johanniterinnen und Johanniter mit Mario Voigt, dem Ministerpräsidenten von Thüringen und einem umfangreichen Fortbildungsprogramm. Erfurts Oberbürgermeister sowie Vertreterinnen und Vertreter der Bundeswehr, darunter der Generalarzt der Bundeswehr Bruno Most, überzeugten sich an den Wettkampfstationen vom Können der Johanniter.


Lebensrettende Sofortmaßnahmen
Die Johanniter-Unfall-Hilfe hat den diesjährigen Tag der Ersten Hilfe zum Anlass genommen, eine forsa-Umfrage in Auftrag zu geben. Im Ernstfall fühlen sich laut Studie viele Menschen unsicher, insbesondere bei der lebensrettenden Herzdruckmassage. Nur 15 Prozent der Befragten fühlen sich dabei „sehr sicher“, während sich fast die Hälfte (46 Prozent) eher oder sehr unsicher einschätzt. Beim Versorgen einer stark blutenden Wunde herrscht bei rund einem Drittel der Befragten Unsicherheit, für ein Viertel gilt dasselbe bei der stabilen Seitenlage.
Die Wettkämpfe in Erste Hilfe sollen deshalb auf die lebensrettenden Maßnahmen aufmerksam machen und Hemmschwellen in der Bevölkerung abbauen. Zwar haben 95 Prozent der Befragten einen Erste-Hilfe-Kurs besucht, jedoch liegt dieser in 25 Prozent der Fälle schon mehr als 20 Jahre zurück. Aus Sicht der Johanniter-Unfall-Hilfe besteht deshalb ein Handlungsbedarf bei der Schulung der Bevölkerung im Bereich Herz-Lungen-Wiederbelebung.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 33.000 Beschäftigten, rund 44.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der großen Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein bedeutendes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.