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Spannende Einblicke in die 3. ASB-Bundesübung: Im Einsatz für den Bevölkerungsschutz Magazin

Am 28.06.2025 versammelten sich in Kassel rund 650 Einsatzkräfte zu einer der wichtigsten Ausbildungsmaßnahmen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) im Bereich Bevölkerungsschutz: der Bundesübung. Die Veranstaltung stand ganz im Zeichen von realistischen Szenarien und der Überprüfung der Einsatzabläufe. Dies verfolgt das Ziel, Abläufe zu optimieren, die Einsatzfähigkeit in komplexen Lagen zu demonstrieren und die Zusammenarbeit der verschiedenen Teams – von Sanitäts- und Rettungsdiensten, der Rettungshunde- und Drohnenstaffel bis hin zu Technik und Logistik – zu stärken.

Die Übung begann pünktlich um 10:00 Uhr mit Reden hochrangiger Vertreter: Hessischer Minister des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz Dr. Prof. Roman Poseck sowie Knut Fleckenstein, ASB-Bundesvorsitzender, sprachen zu den Helferinnen und Helfern sowie Gästen aus Politik, Partnerorganisationen und Wissenschaft. Vom Bereitstellungsraum bei der Messe Kassel aus starteten die teilnehmenden Einheiten in die drei Einsatzszenarien, die die Fähigkeiten der Einsatzkräfte vor große Herausforderungen stellen sollten.

Szenario 1: Zugunglück am Hauptbahnhof
Einsatzkräfte versorgen Patienten am Bahnsteig.
Das erste Szenario: Ein dramatischer Zugunfall mit einem Massenanfall von Verletzten (MANV). Die Einsatzkräfte mussten in einer unübersichtlichen Lage schnell und präzise handeln und sich auch von Beobachtern nicht aus der Ruhe bringen lassen. 20% der ehrenamtlichen Notfalldarsteller mimten hierbei Patienten der Kategorie rot – also Schwerverletzte, die sofortige Behandlung benötigen. Die restlichen Darsteller teilten sich auf in gelbe Patienten (schwere Verletzungen, jedoch nicht unmittelbar lebensbedrohlich), grüne Patienten (leichte Verletzungen) und nicht verletzte Beteiligte, zum Beispiel Zeugen des Unglücks oder aufgebrachte Passanten, die aufgeregt auf die Einsatzkräfte einredeten.

Zur Versorgung wurde ein Behandlungsplatz mit verschiedenen Zelten aufgebaut, darunter auch ein Zelt der Medizinischen Task Force (MTF) des Bundes. Hier konnten Betroffene je nach Verletzungsgrad sortiert und so effizient behandelt werden. Für unverletzte Betroffene wurden Betreuungsmöglichkeiten sowie PSNV-Einheiten bereitgestellt. Insgesamt wurden ein mobiles Behelfskrankenhaus und zwei Kassler Krankenhäuser miteinbezogen, um die Übergabe von Patienten so realitätsnah wie möglich zu gestalten und die Notfallpläne der Krankenhäuser zu beüben.

Info:
Ein Massenanfall von Verletzten (MANV) ist ein Notfall mit einer größeren Anzahl von Verletzten und Geschädigten oder Betroffenen, der besondere planerische und organisatorische Maßnahmen erfordert. Die Besonderheit: Man kann diese Situation nicht mit den üblichen Mitteln bewältigen, die normalerweise für die Versorgung vorhanden sind.

Die Medizinische Task Force des Bundes (MTF) ist eine Taktische Einheit mit Spezialfähigkeiten zum Einsatz im Spannungs- und Verteidigungsfall (Zivilschutz). Sie ist in der Bundeslandübergreifenden Katastrophenhilfe des Bundes konzipiert. Hier geht‘s zum MTF-Follow-Me-Around-Video.

Szenario 2: Vermisste Personen im Wald
Im zweiten Szenario ging es in den Wald nahe der Herkules-Statue im Bergpark Wilhelmshöhe: Ein Heißluftballon war dort abgestürzt, und die Einsatzkräfte mussten vermisste Personen finden. Ein Fall für die Rettungshundestaffeln des ASB! Insgesamt waren 80 Einsatzkräfte mit 22 Hunden im Einsatz, die Personen bis zu 500 Meter weit entfernt aufspüren können. Die Ausbildung der Hunde dauert zwischen 1,5 und 2 Jahren und muss alle 24 Monate wiederholt werden, um die Einsatzfähigkeit zu sichern. Unterstützt wurden die Teams von einer Drohnenstaffel, die mithilfe Künstlicher Intelligenz Personen erkennen kann und so einen großen Mehrwert bei Suchaktionen leistet.

Szenario 3: Boot kentert – Wasserrettung auf der FuldaEinsatzkräfte in Booten auf der Fulda.
Eine lebensbedrohliche Lage auf dem Wasser: Ein Boot ist auf der Fulda gekentert, und Menschenleben akut in Gefahr. Wie auch in den vorherigen Szenarien war eine schnelle Reaktion der Einsatzkräfte essentiell. Zusätzlich galt es bei der Bergung von Personen aus Fließgewässern auch allerlei hinsichtlich Eigenschutz und korrekter Verwendung der Ausrüstung zu beachten. Hier zeigte sich erneut, wie wichtig eine koordinierte Zusammenarbeit und gute Kommunikation in Katastrophenlagen sind.

Doch nicht nur die Einsatzszenarien selbst stellten die Ehrenamtlichen auf die Probe. Durch die Teilnahme von Partnerorganisationen und Krankentransportwagen aus dem europäischen Ausland, wie aus der Slowakei und Südtirol, wurde auch die internationale Zusammenarbeit geprobt. Ebenso war die Organisation der Übung selbst – insbesondere die Einsatzleitung und Verpflegung der Einsatzkräfte – ein großer Kraftakt, der mit Bravour gemeistert wurde.

Die Bundesübung des ASB beweist, wie wichtig es ist, Abläufe regelmäßig zu testen und zu verbessern.
Durch realistische Darstellungen, inklusive geschminkter Verletzungen, wird die Übung so authentisch wie möglich gestaltet. Die Veranstaltung unterstreicht, wie engagiert und professionell die Einsatzkräfte des ASB arbeiten. Mit modernster Technik, gut ausgebildeten Teams und realistischen Szenarien sind sie bestens gewappnet, um in echten Notlagen schnell und effektiv zu helfen.

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