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Vier Fragen an Ralph Tiesler, Präsident des BBK Magazin

Die Bevölkerung ist kein Statist – Ehrenamt bedeutet Mitmachen

Millionen Menschen engagieren sich ehrenamtlich und helfen dabei, dass Vereine, Rettungsdienste, aber auch Organisationen wie die freiwillige Feuerwehr oder das THW funktionieren und erfolgreich arbeiten können. Doch es wäre wichtig, dass sich noch mehr Menschen in Deutschland im Ehrenamt engagieren und sich fragen: Was kann ich tun? Warum das Ehrenamt so eine bedeutende Rolle für eine starke und widerstandsfähige Gesellschaft spielt. Wir haben dem Präsidenten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Herrn Tiesler, vier Fragen zu dem Thema gestellt.

Herr Tiesler, wie würde Deutschland ohne ehrenamtliche Helferinnen und Helfer dastehen?

„Also, ich denke, ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer würde unsere Gesellschaft viel weniger Zusammenhalt und Solidarität erfahren. Viele gemeinnützige Organisationen könnten nicht existieren und ich glaube, wichtige Aufgaben im sozialen Bereich, im Sport, in der Kultur oder auch im Umweltschutz könnten nicht bewältigt werden. Deshalb sollten wir uns immer bewusst sein, welche wertvolle Arbeit Ehrenamtliche leisten und ihnen unseren Dank und unsere Anerkennung aussprechen.“

Wie wollen Sie mehr Menschen für eine ehrenamtliche Tätigkeit begeistern?

„Wir müssen mehr Aufmerksamkeit auf das Thema lenken und vor allem hervorheben, dass der Zivil- und Katastrophenschutz maßgeblich durch freiwilliges Engagement getragen wird. Unser Slogan der BBK-Kampagne ‚Egal was Du kannst, Du kannst helfen‘ fasst es perfekt zusammen: Es geht nicht darum, Profis und Spezialisten für besondere Einsätze zu finden, sondern jeder hat Fähigkeiten, die gebraucht werden und die er für das Wohl anderer einsetzen kann.“

Wenn wir über Zivil- und Katastrophenschutz sprechen: Wie kann man das Ehrenamt stärken?

„Das Ehrenamt muss anerkannt und wertgeschätzt werden. Und unter anderem geschieht dies über den Förderpreis ‚Helfende Hand‘, der jährlich herausragende Projekte ehrt und mit einem Preisgeld auszeichnet. Zugleich braucht es aber auch eine Sensibilisierung und Aufklärung der Bevölkerung, dass die staatliche Hilfe ehrenamtlich und eben nicht hauptamtlich organisiert ist.“

Viele Ehrenamtler engagieren sich für den Schutz der Bevölkerung. Wie lässt sich dieser Schutz allgemein noch verbessern?

„Wir wollen Bürgerinnen und Bürger ermutigen, sich selbst zu schützen und in Notlagen fähig zu sein sich selbst zu helfen, bis professionelle Hilfe eintrifft. Seit diesem Jahr wollen wir einen bundesweiten ‚Tag des Bevölkerungsschutzes‘ ausrichten. Dabei sollen sich Hilfskräfte und Bevölkerung begegnen und Bürgerinnen und Bürger ganz praktisch und zum Anfassen wichtige Kenntnisse für Notfälle, Planung der persönlichen Notfallvorsorge, erlernen. Gleichzeitig können dadurch die ehrenamtlichen Organisationen auch um mehr Nachwuchs werben.“

Der diesjährige „Tag des Bevölkerungsschutzes“ findet übrigens am 24. Juni statt. Weitere Infos sind hier zu finden: Tag des Bevölkerungsschutzes.