BBK-Fotowettbewerb: Die Sieger im Gespräch – Teil 3 Magazin

Laura Holder – Wasserwacht BRK

Blau glitzerndes Wasser, in der Mitte ein Rettungsring und drum herum versammelt Kinder, Jugendliche und ein Rettungsschwimmer: Das Bild versetzt einen nicht nur sofort in den Sommer zurück, es strahlt auch eine große Begeisterung und Leichtigkeit aus. Wie ist Laura Holder dieser Schnappschuss gelungen, der zu den vier Siegern des BBK-Fotowettbewerbs gehört? Genau darüber sprechen wir heute mit der 16-jährigen angehenden Rettungsschwimmerin aus Wiesenfeld/Karlstadt.

Laura Holder ist trotz ihres jungen Alters ein „alter Hase“, was das Element Wasser angeht. Bereits in der zweiten Klasse ist sie auf die Wasserwacht gestoßen – und seitdem hat sie das Schwimmen nicht mehr losgelassen. Für all diejenigen, die mit dem Begriff „Wasserwacht“ nichts anfangen können: Dabei handelt es sich um die Wasserrettungsorganisation des Bayrischen Roten Kreuzes. Laura trainiert in der Jungendgruppe der Wasserwacht in Triefenstein, um irgendwann als Rettungsschwimmerin tätig sein zu können. Eine verantwortungsvolle Aufgabe. Denn egal ob im Schwimmbad, am See, auf dem Fluss oder an der Küste: Rettungsschwimmer:innen bewahren Menschen jeden Alters vor dem Ertrinken.

Bei der Wasserwacht ist jede:r willkommen
„Man sollte aber nicht zu viel Angst vor dieser Aufgabe haben – dann genau darauf wird man ja gezielt trainiert. Es gibt ausreichend Schulungen in Theorie und Praxis, bis man wirklich seinen Rettungsschwimmer macht“, nimmt Laura Interessierten die Befürchtung, dieser verantwortungsvollen Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Sie fügt hinzu: „Das Ehrenamt ist mit viel Spaß verbunden und man fühlt sich einfach gut, wenn man etwas Soziales machen kann. Außerdem haben wir eine großartige Gemeinschaft. Es ist wirklich ein tolles Gefühl, wenn man weiß, dass man damit vielleicht eines Tages etwas Großes bewirken kann – und dabei kommt es nicht auf das Alter an. Bei der Wasserwacht ist jeder willkommen!“

Zwei Hobbies vereint
Aktuell trainiert Laura einmal die Woche für die Wasserwacht, ist aber mehrmals die Woche auch privat im Schwimmbad unterwegs und zieht ihre Runden. Doch auch abseits des kühlen Nass verfolgt Laura ein Hobby: die Fotografie. Normalerweise ist sie mit ihrer Kamera jedoch auf Fußballplätzen unterwegs. Als ihr Vater sie auf den BBK-Fotowettbewerb zum Thema „Ehrenamt“ aufmerksam machte, zögerte sie nicht lange: Statt des Grüns des Fußballplatzes sollte jetzt das blaue Schwimmbad die Kulisse für das perfekte Foto bilden. Doch wie ist Laura vorgegangen? Gemeinsam mit einer Freundin hat sie zunächst Ideen gesammelt, wie sich die Anforderungen des Wettbewerbs bestmöglich mit einem Foto ihres Ehrenamts erfüllen lassen.

Ein Treffer auf den letzten Drücker
Gesagt, getan: Anfang Juni blieb die Jugendgruppe der Wasserwacht Triefenstein nach dem Training noch ein wenig länger im Wasser – und Laura probierte mit ihrer Kamera mögliche Motive aus. Was heute so viel Leichtigkeit ausstrahlt, war im Hintergrund harte Arbeit: „Wir hatten zum Beispiel noch ein Motiv mit der Boje, bei dem jemand abgeschleppt wird. Aber das sah nicht so schön aus und da fehlte uns auch das Gemeinschaftliche im Bild. Der Rettungsring symbolisiert für uns, dass man gemeinschaftlich verbunden ist – dieses Bild war tatsächlich das letzte, was wir geschossen haben. Aber es hat perfekt gepasst.“

Der Blick von oben
Wer sich jetzt fragt, ob eine Drohne im Spiel war für die außergewöhnliche Perspektive, dem verrät Laura lachend: „Ich habe vom Sprungturm runter fotografiert. Es hat ein bisschen gedauert, bis perspektivisch alles gepasst hat. Aber alle haben wirklich super mitgemacht, und es hat richtig viel Spaß gemacht.“ Die Anstrengungen in der Bildkomposition haben sich definitiv gelohnt. Trotz der Mühen, die Laura in das Foto investiert hat, kam für sie die Nachricht, zu den Top 20 zu gehören, ganz unerwartet: „Ich war wirklich extrem überrascht! Wir hatten ja nur aus Spaß mitgemacht. Aber ich habe mich natürlich sehr gefreut über die gute Platzierung.“

Ein Foto auf Reisen
Als der erste positive Schock verdaut war und es ans Voten unter den Top-20-Platzierten ging, haben Laura und die anderen das Foto vor allen Dingen über die sozialen Medien promotet – auf privaten Instagram-Accounts, via WhatsApp sowie über die Social-Media-Kanäle der Wasserwacht. Dabei hat es das Foto sogar bis über die Landesgrenzen hinaus geschafft. So ist das Foto in einer Facebook-Urlaubsgruppe in der Türkei gelandet, von wo aus es sich international auf Reisen gemacht hat. Welche Gefühle bei Laura der Gedanke auslöst, dass das Bild so weite Kreise gezogen hat – und jetzt auch bundesweit in Ausstellungen zu sehen ist? „Ich bin natürlich stolz auf mich, dass ich die Idee für das Foto hatte. Aber ich bin auch stolz auf die ganze Gruppe, die freiwillig nach dem Training noch mitgemacht hat. Und ich bin auch aufgeregt – ich hoffe, dass viele Menschen etwas mit dem Foto anfangen können!“

Laura ist mit ihrem Gewinnerbild in den Ausstellungen „Held:innen von nebenan – Ehrenamtliche im Porträt“ in Kiel, Koblenz und Chemnitz zu sehen.