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Reinschnuppern in den Zivil- und Katastrophenschutz – drei Gespräche über den Bundesfreiwilligendienst beim THW
Über den Bundesfreiwilligendienst (BFD) kann man sich in Deutschland ganz einfach für einen bestimmten Zeitraum für das Allgemeinwohl engagieren – zum Beispiel im Zivil- und Katastrophenschutz. Wie das beim Technischen Hilfswerk abläuft und was die Vorteile des BFD sind, darüber haben wir haben mit den ehemaligen Bufdis Laura Killemann und Christian Seiler sowie dem Bufdi-Koordinator Martin Kummer gesprochen. Der Bundesfreiwilligendienst wurde im Juli 2011 eingeführt, nachdem die Wehrpflicht in Deutschland und der dazugehörige Zivildienst ausgesetzt worden waren. Einen BFD kann man daher an vielen Stellen absolvieren, an denen früher auch der Zivildienst möglich war. Er dauert in der Regel ungefähr 12 Monate und kann nach Abschluss der Pflichtschulzeit mit 15 oder 16 Jahren in jeder Lebensphase begonnen werden. Ein Programm im Wachstum Der Diplompädagoge Martin Kummer leitet das Sachgebiet Bundesfreiwilligendienst beim THW in Bamberg. Er arbeitet seit fünf Jahren mit Bufdis beim THW. Als er dort angefangen hat, war das Programm noch im Aufbau. „Vor meiner Zeit gab es in der Regionalstelle Bamberg nur maximal zwei Bufdis pro Jahr“, erinnert er sich, „inzwischen sind es im Schnitt 14-15“. Deutschlandweit gibt es beim THW pro Jahr inzwischen sogar etwa 800 Bufdis. Das Programm ist in den letzten Jahren also deutlich gewachsen. Auch die Betreuungssituation für die Bufdis habe sich durch die Erfahrung immer weiter verbessert, berichtet Kummer. Heute erwarten die Bufdis neben vielseitigen Aufgaben in der Regel auch eine enge Betreuung und zahlreiche Bildungsangebote. Meist ist es der Wunsch nach Orientierung Die Gründe, warum sich jemand für den Bundesfreiwilligendienst entscheidet, seien ganz vielfältig, berichtet Kummer. Meist sei es der Wunsch nach Orientierung nach der Schule. Die Jugendlichen seien nach der Schulzeit zunächst etwas überfordert mit den vielen Möglichkeiten, die sich ihnen böten und entschieden sich dann dafür, vor dem Studium oder der Ausbildung erst einmal eine Weile lang etwas ganz anderes zu machen – nicht gleich wieder lernen, sondern einmal ins Berufsleben hineinschnuppern – mit Arbeitszeiten, Pausen, Urlaub und definierten Aufgaben. Einige, so Kummer, kämen aber auch ganz gezielt zum THW, weil sie später einmal zur Berufsfeuerwehr, zur Polizei oder zur Bundeswehr möchten. Erfahrungen im Berufsleben sammeln Auch Laura Killemann hat sich nach der Schule für den BFD im THW-Landesverband von Sachsen und Thüringen entschieden, weil sie noch nicht genau wusste, was sie danach machen wollte. Sie wollte Erfahrungen im Berufsleben sammeln und interessierte sich sehr für Technik. Auf Empfehlung ihres Bruders landete sie dann beim THW. „Ich habe mich vorab im Internet belesen über das THW und da habe ich schon mal gesehen, was für Aufgabenbereiche die anbieten und das klang sehr interessant – die verschiedenen Bereiche: Verwaltung, IT, Medien, Technik“, berichtet sie. Nach dem BFD hat sich Killemann für eine Ausbildung zur Orthopädietechnik-Mechanikerin entschieden. Das THW habe ihr bei der Entscheidung sehr geholfen, sagt sie. Da sie im Rahmen des BFD in verschiedene praktische Tätigkeiten hineinschnuppern konnte, habe sie ihre Fähigkeiten zum Handwerk entdeckt und gleichzeitig festgestellt: „Verwaltung ist nicht so meins.“ „Der Anschluss sollte schon in trockenen Tüchern sein.“ Während ihrer BFD-Zeit konnte Killemann aber nicht nur praktische Erfahrungen sammeln, sondern sie wurde auch bei ihren Bewerbungen für den weiteren Lebensweg unterstützt, erzählt sie. Auch der Bufdi-Koordinator Kummer betont: Wenn der BFD ende, sollte der Anschluss im besten Fall bereits „in trockenen Tüchern“ sein. Die Bufdis würden daher auch in ihrer Berufsorientierung unterstützt. Er lege Wert darauf, für alle Bufdis in seinem Jahr einen „Rucksack zu packen, der einen dann für später weiterbringt“. Zum BFD gehören daher auch zahlreiche Bildungsangebote – von politischer, sozialer und kultureller Bildung bis hin zu praktischen Trainings. Allen Bufdis ermögliche man es aber, im Rahmen des BFD die THW-Grundausbildung zu absolvieren. Die könne man dann für später mitnehmen – sowohl als Erfahrung als auch als Qualifikation. Auch Fahrsicherheitstrainings, Erste-Hilfe-Kurse oder auch mal ein Staplerschein können im Rahmen des BFD absolviert werden. Die Bufdis gingen, wenn sie möchten, mit einem „ganzen Packen an Zertifikaten“ aus dem Jahr, erklärt Kummer. Das seien praktische und nachweisbare Erfahrungen, die für viele junge Lebensläufe bereichernd sein könnten. Auch zur Überbrückung ist der BFD eine gute Wahl Für Christian Seiler war es weniger die Unsicherheit über den weiteren Lebensweg, die zu einer Entscheidung für den BFD beim THW geführt hat, als vielmehr der Wunsch, den Zeitraum vom Ende der Schulzeit bis zur Ausbildung mit einer sinnvollen Tätigkeit zu füllen. „Ich habe mich relativ spät nach der Schule dagegen entschieden, direkt studieren zu gehen, weil ich dann doch eine Ausbildung machen wollte. Die Ausbildungsplätze für 2023 waren dann aber schon weg und ich konnte erst 2024 mit der Ausbildung beginnen. Da habe ich gedacht: Dann mache ich eben in der Zwischenzeit einen BFD.“ Christian Seiler macht jetzt eine Ausbildung zum Mechatroniker. Beim TWH habe ihn vor allem das Technische gereizt, berichtet er, „dass ich da fachlich viel lernen kann, was mir auch für die Ausbildung hilft. Dass ich da praktisch was machen kann, das hat mich interessiert. Und ich fand es spannend, das THW an sich darüber besser kennenzulernen, weil ich da auch nicht viel drüber wusste.“ Was macht ein Bufdi? – Vieles. Auf die Frage „Was macht denn ein Bufdi beim THW?“ geben uns alle drei dieselbe Antwort: Die Aufgaben seien vielfältig – so vielfältig wie die Bufdis selbst. Von 16-65 seien in den letzten fünf Jahren alle Altersklassen dabei gewesen, berichtet Kummer. Dann müsse man schauen – „Ist das jemand, der frisch von der Schule kommt und gern erstmal in verschiedene Tätigkeiten reinschnuppern und etwas lernen möchte? Oder ist es jemand, der kurz vor der Rente steht und gern einfach ein bisschen unterstützen möchte, zum Beispiel in der Verwaltung oder auch mal etwas Neues kennenlernen möchte als sein oder ihr bisheriges Berufsbild.“ Die Interessen und Fähigkeiten der einzelnen Bufdis spielen daher ebenso eine Rolle wie der Einsatzort, denn den BFD kann man sowohl bei der THW-Leitung, in den Landesverbandsdienststellen, in den Regionalstellen oder sogar bei den ehrenamtlich geführten Ortsverbänden absolvieren. Je nachdem, wo man landet, ändern sich die anfallenden Aufgaben, die Bufdis übernehmen können. Die Aufgaben reichen von Reparaturen und Geräteprüfungen über Fahrdienste und die Unterstützung bei Veranstaltungen bis hin zu Öffentlichkeitsarbeit und Verwaltungsaufgaben – ein Interesse für Technik ist also nicht unbedingt notwendig, wenn man den BFD beim THW absolvieren möchte. Normale Arbeitstage und besondere Momente Der BFD-Tag sei wie ein normaler Arbeitstag ausgelegt, beschreibt Laura Killemann. „Man kommt morgens an, begrüßt die Kollegen, fragt, ob jemand Aufgaben für einen hat und ob man irgendwo helfen kann.“ Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihr aber eine Aufgabe: „Wir haben am Ende des Bundesfreiwilligendienstes bei einem Landesjugendlager mit ausgeholfen, 2022 am Flughafen Leipzig-Altenburg in der Gemeinde Nobitz, und ich durfte bei der Vor- und Nachbereitung und der Durchführung mithelfen. Das war schön, das Ganze dort mal mit anzusehen und zu sehen, was für ein logistischer Aufwand dahintersteckt.“ Besonders gern erinnert sie sich an die glücklichen Gesichter der Jugendlichen, die beim Landesjugendlager ihr Leistungsabzeichen abgelegt haben. „An sich gab es keine zwei gleichen Tage“ Auch Christian Seiler beschreibt seine Aufgaben als vielseitig: „Einige Sachen haben sich schon wiederholt, aber an sich gab es keine zwei gleichen Tage, das war wirklich sehr abwechslungsreich.“ Während seines BFD war er in der Regionalstelle Bremen eingesetzt. Die Regionalstellen sind der Leitung und den acht Landesverbänden nachgeordnet. In der THW-Organisation gibt es 66 Regionalstellen. Jede Regionalstelle koordiniert dann wiederum etwa zehn Ortsverbände. Seiler war in der Regionalstelle Bremen unter anderem im „Prüfteam“ tätig. Dieses prüft jährlich in jedem der zehn Ortsverbände die Materialien. Etwa zwei Wochen lang war er so in jedem Ortsverband an der Prüfung beteiligt. „Das waren lange Tage“, erinnert er sich, da das Team morgens immer von der Regionalstelle zum Ortsverband gefahren sei und abends wieder zurück. In diesen zwei Wochen habe er viel vom Arbeitsalltag in den Ortsverbänden mitbekommen. Wenn er nicht gerade mit dem Prüfteam unterwegs war, waren seine Aufgaben vielfältig, erinnert er sich: „Man ist morgens angekommen und hat dann das gemacht, was anstand.“ Zu seinen Aufgaben gehörten neben der Geräteprüfung auch Materialfahrten – also Geräte von der Regionalstelle zu den Ortsverbänden bringen und umgekehrt, hier und da mal Excel-Tabellen programmieren, einen Aufnäher für die Ehrenamtlichen gestalten oder auch die Fahrzeugpflege: „Das stand jetzt nicht so oft an, aber gehört auch mit dazu, dass wir dann Sachen wie einen Reifenwechsel machen. Das war auch sehr interessant, weil ich das persönlich vorher noch nicht gemacht hatte. Es ist kein Hexenwerk, aber das war cool. Das sind so Sachen, die im Leben immer helfen, wenn man sie kann.“ Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein Besonders im Gedächtnis geblieben ist Seiler der Moment, als er die THW-Grundausbildung abgeschlossen hatte – und seine Urkunde in den Händen hielt. Dreimal ist er für die Ausbildung für jeweils eine Woche ins Ausbildungszentrum nach Brandenburg an der Havel gefahren. Aber nicht nur durch technisches Wissen, auch persönlich habe der BFD ihn weitergebracht, sagt Seiler: „Dass man einfach viel selbstständiger wird, dass man Aufgaben selbstständig bearbeiten muss, dass man selbstständig irgendwo hinfährt, und etwas macht. Dass man viel selbstbewusster wird – sowas hat mir einfach für die persönliche Entwicklung viel gebracht.“ Den BFD in der Regionalstelle des THW kann Seiler sehr empfehlen, denn hier gab es immer etwas zu tun. „Es war schon ein komisches Gefühl, als es dann vorbei war“, sagt er heute, kurz nach dem Ende seines Freiwilligendienstes. Die Zeit habe ihm schon viel Spaß gemacht. Werden aus Bufdis später Ehrenamtliche? Wie viele Bufdis später als Ehrenamtliche beim THW blieben? Etwa die Hälfte, schätzt Kummer. Von den 73 Bufdis, die in den letzten fünf Jahren einen BFD in seiner Regionalstelle absolviert haben, haben sich ca. 80% zusätzlich als Ehrenamtliche in einem Ortsverband angemeldet. Etwa die Hälfte von ihnen ist auch über den BFD hinaus im Ortsverband geblieben. Für viele ist der BFD also tatsächlich der Einstieg ins Ehrenamt. Es sei aber natürlich auch in Ordnung, wenn man nach dem BFD nicht weitermachen wolle, betont Kummer. Die genaue Zahl derer, die nach dem BFD beim THW bleiben, sei nicht ganz einfach zu erfassen, weil viele nach dem BFD auch zum Beispiel fürs Studium in andere Städte umziehen und dann dort in einem THW Ortsverband weitermachen würden. „Das sehen wir jetzt tatsächlich immer wieder“, sagt Kummer, dass Helfende „aus anderen Städten zum THW kommen mit ihrer Qualifikation und sagen: Ich habe da und da meinen Bundesfreiwilligendienst gemacht und komme schon als fertiger Helfer zu euch“. Oder sie lernen das THW über den BFD kennen und haben dann zunächst andere Prioritäten wie Berufsfindung oder Familienplanung. Und wenn sie dann wieder mehr Zeit haben, dann steigen sie ehrenamtlich ein. Alles sei möglich. Gutes tun und dabei selbst glücklich sein Auch Laura Killemann ist nach dem BFD als Ehrenamtliche beim THW geblieben. Warum? „Ich habe gemerkt, dass ich etwas bewegen möchte, mit anpacken möchte und man spürt auch das Gefühl von Zusammenhalt beim THW und da wollte ich ein Teil davon sein.“ Warum auch andere den BFD in Erwägung ziehen sollten? „Man kann sich für das Allgemeinwohl in Deutschland einsetzen, lernt viele neue Menschen kennen und macht spannende Erfahrungen“, berichtet Killemann. Das THW ist für sie heute auch eine Art Familie geworden, die ihr in schlechten Momenten Halt gibt. „Ich kann in meinem Ehrenamt zugleich Gutes tun und dabei selbst glücklich sein, das motiviert mich“, sagt sie.weiterlesen -
Im Interview mit Niklas Rückborn: Wie passen Ehrenamt und Unternehmen zusammen?
Feuerwehrmann, Marketingspezialist – und zusammen mit seinem Team stolzer Preisträger des Förderpreises „Helfende Hand“ vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) : Im heutigen Gespräch verrät Niklas Rückborn uns, warum sein Arbeitgeber Dräger eine Kampagne für das Ehrenamt gestartet hat, mit welcher Idee sie die Jury des Förderpreises in der Kategorie „Unterstützung des Ehrenamtes“ überzeugen konnten und warum sich die Förderung ehrenamtlicher Arbeit für Unternehmen in jedem Fall lohnt. Lieber Herr Rückborn, wie sind Sie zur Feuerwehr gekommen? Ich war bereits mit neun Jahren Gründungsmitglied der Kinderfeuerwehr. Danach ging es weiter mit der Jugendfeuerwehr und mit 16 Jahren dann in die aktive Einsatzabteilung – quasi ein „zweites Leben“. Aktuell bin ich unter anderem Atemschutzgeräteträger, Maschinist und Mitglied einer landesweiten Spezialeinheit für Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung. Beruflich bin ich im Marketing für Feuerwehr und Behörden bei der Firma Dräger in Lübeck tätig. Wir stellen mit weltweit mehr als 16.000 Mitarbeitenden Produkte der Medizin- und Sicherheitstechnik her – beispielsweise für Krankenhaus und Rettungsdienst, für Bergbau und Industrie oder eben für die Feuerwehr. Mit welcher Idee konnten Sie die Jury des Förderpreises überzeugen? Dazu muss ich ein wenig ausholen: Im Bereich der Feuerwehr dreht sich viel um die „Interschutz“. Die Weltleitmesse für die Bereiche Feuerwehr, Rettungswesen und Bevölkerungsschutz findet alle fünf Jahre statt. In den zwei Jahren vor diesem Großereignis lag der Fokus eindeutig auf unseren Produktneuheiten, die wir während der Messe präsentiert haben. Wir möchten aber nicht nur unsere Produkte in den Markt bringen, sondern vielmehr unsere Kunden in ihrem täglichen Einsatz unterstützen. Wir wissen um die aktuelle und teilweise besorgniserregende Situation rund um die Feuerwehr. Was genau meinen Sie? Da wären zum Beispiel die Nachwuchsprobleme in den Freiwilligen Feuerwehren, aber auch die oftmals fehlenden finanziellen Mittel für einen eigenen Image-Videodreh, um neue Mitglieder zu werben. Gleichzeitig gibt es eine zunehmende Gewalt gegen Einsatzkräfte. All das hat uns dazu bewogen, eine Kampagne aufzusetzen. Sie soll die Feuerwehrkameraden und Feuerwehrkameradinnen ins Rampenlicht stellen. Unser Hauptziel war es, die Öffentlichkeit auf die wichtige Rolle der Feuerwehren, das Ehrenamt, aufmerksam zu machen und gleichzeitig eine Plattform zu bieten, auf der die Feuerwehren sich präsentieren und für ihre Arbeit werben können. Und was haben Sie in Ihrer Firma konkret unternommen? Wir haben passend zum Start der „Interschutz“ am 20. Juni 2022 die Kampagne „Dräger sucht Euch! Eure Leidenschaft im Rampenlicht!“ gestartet. Deren Kernidee: Die Feuerwehr und ihre Mitglieder durch die Darstellung ihrer Leidenschaft und ihres Engagements in den Vordergrund rücken. Wir haben eine Landingpage gelauncht und den Ehrenamtlichen zwei Fragen gestellt: „Warum bist Du bei der Feuerwehr?“ und „Was macht Deine Leidenschaft aus?“. Ihre Antworten konnten sie mitsamt Foto einreichen und somit in den Lostopf hüpfen. Die Resonanz auf die Kampagne konnte sich auch sehen lassen, oder? Ja! Die Kampagne lief insgesamt ein Dreivierteljahr, bis Februar 2023. In diesem Zeitraum sind 151 Bewerbungen eingegangen. Wer hat den ersten Platz belegt – und mit welcher Story? Es gab viele tolle Einreichungen. Den ersten Platz hat die Freiwillige Feuerwehr Grömitz gemacht. Sie hatten mit der Geschichte ihrer Befreiung aus der Pflichtfeuerwehr eine großartige Story eingesandt. Was bedeutet denn „Pflichtfeuerwehr“? Kommt eine Freiwillige Feuerwehr aufgrund mangelnder Mitgliederstärke nicht zustande – und kann in Folge dessen der Brandschutz nicht gewährleistet werden – werden Bürgerinnen und Bürger zum Feuerwehrdienst verpflichtet. Die Feuerwehr Grömitz hat es aber geschafft, sich relativ schnell, mit großem Zusammenhalt und verschiedenen Aktionen zur Mitgliedergewinnung aus dieser Pflichtfeuerwehr zu befreien – was wirklich Respekt verdient. Und was war der erste Preis? Ein professionelles Imagevideo: In diesem haben wir die Geschichte der Feuerwehr Grömitz nachgestellt – vom Einwurf des Briefes „Verpflichtungsbescheid Pflichtfeuerwehr“ durch einen Postboten bis hin zur Bildung einer coolen großen Truppe. Inzwischen hat das Video fast 40.000 Aufrufe auf YouTube, auch die Lokalpresse hat berichtet. So konnte viel Aufmerksamt für die Feuerwehr Grömitz generiert werden. Das hilft ihnen nicht nur bei ihrer Öffentlichkeitsarbeit. Auch die Kameradinnen und Kameraden sind natürlich stolz auf das Ergebnis. War das ein einmaliges Projekt zur Unterstützung des Ehrenamts von Dräger oder gab es weitere Aktionen? Auf die Kampagne hatte sich auch eine Frauengruppe der Feuerwehr Marburg sehr eindrucksvoll beworben. Das haben wir zum Anlass genommen, das Thema Frauen bei der Feuerwehr – und die damit einhergehenden Vorurteile – zu thematisieren. Zu diesem Zweck haben wir Kurzvideos für Social Media gedreht. Ganz aktuell haben wir uns außerdem erneut dem Thema Nachwuchsförderung gewidmet. Im Juli hat die „XXIV. Internationale Jugendfeuerwehrbegegnung“ stattgefunden. Für dieses Event haben wir zusammen mit unterschiedlichsten Herstellern ein gemeinsames Sponsoring aufgesetzt. Wo sehen Sie für Unternehmen die Vorteile, ehrenamtliche Arbeit zu unterstützen – auch im eigenen Haus? Ein Engagement für die Gesellschaft wirkt sich auch positiv auf die Unternehmenskultur aus. Schließlich werden Werte wie Empathie, Gemeinschaft und Solidarität betont. Und wer als Arbeitgeber das Ehrenamt seiner Mitarbeitenden unterstützt, bekommt das in meinen Augen auf vielfältige Art und Weise zurückbezahlt. Man denke zum Beispiel an eine erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung. Darüber hinaus bieten ehrenamtliche Aktivitäten wertvolle Möglichkeiten für Teambuilding und die Entwicklung von Führungsqualitäten. Insgesamt kann die Unterstützung von ehrenamtlicher Arbeit durch Unternehmen eine Win-Win-Situation darstellen, die sowohl der Gesellschaft als auch dem Unternehmen selbst zugutekommt. Es trägt zur sozialen Verantwortung des Unternehmens bei und stärkt die Gemeinschaft.weiterlesen -
„Den helfenden Gedanken einpflanzen“ – im Gespräch mit Irene Hillger über die ehrenamtliche Arbeit mit Kindern
Heute sprechen wir mit Irene Hillger. Sie ist seit 2001 beim Jugendrotkreuz, war zwölf Jahre lang Jugendkreisleiterin und hat bereits mit Hunderten von Kindern zusammengearbeitet. Mit dem DRK Heidelberg hat sie außerdem die „Schulanfängerwochen“ ins Leben gerufen, bei dem Vorschulkinder drei Wochen lang in verschiedene Blaulichtberufe hineinschnuppern können. Das Projekt wurde 2023 mit dem Förderpreis der „Helfenden Hand“ des Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in der Kategorie „Nachwuchsarbeit“ ausgezeichnet. Im Gespräch verrät sie uns, wie es ist, ehrenamtlich mit Kindern zu arbeiten. Ob als Gruppenleiterin oder in der Organisation von Spiel- Spaß- und Sportveranstaltungen – die gelernte Kinderkrankenschwester Irene Hillger liebt es, Kinder und Jugendliche an die erste Hilfe heranzuführen. Jedes Kind hat schon mal einen Notfall erlebt „Schon im Kindergartenalter kann man anfangen zu helfen“, erklärt Hillger. Um den Kindern zu zeigen, wie das geht, geht sie mit dem DRK auch in Kindergärten und Schulen und spricht dort mit den Kindern. In kleinen Workshops zeigen sie den Kindern, was sie tun können, wenn es einem anderen Kind nicht gut geht – dass sie zum Beispiel nicht vorbeigehen und wegsehen, sondern hingehen und fragen, was passiert ist. „Wenn man nachfragt, hat jedes Kind schon einmal einen Notfall erlebt und konnte ein bisschen helfen“, sagt Hillger. Helfen könne für ein Kindergartenkind dann zum Beispiel schon damit anfangen, den Erzieher oder die Erzieherin zu holen oder das betroffene Kind zu trösten und in den Arm zu nehmen. Ersthelferinnen und Ersthelfer von Morgen Bereits ab 6 Jahren haben die Kinder in Raum Heidelberg die Möglichkeit, sich einmal in der Woche in einer Gruppe zu treffen und mehr über das Thema Erste Hilfe zu erfahren. Dort lernen sie zum Beispiel verschiedene Krankheitsbilder kennen – sei es der Hitzeschlag im Sommer oder die Unterkühlung im Winter. Sie sprechen durch, was alles so passieren kann und wie sie sich im betreffenden Fall verhalten können. So wird zum Beispiel auch einmal ein Sportunfall zusammen in der Gruppe durchgespielt. Schon im Grundschulalter können die Kinder so zu „Schulsanitäterinnen und Schulsanitätern“ werden, wenn sie möchten. Mit Sanitätsköfferchen und Warnweste auf den Pausenhof Diese Kinder sind im Schulalltag große Hilfen, weil sie in der Pause mit ihrem Sanitätsköfferchen und vielleicht auch einer Warnweste Ausschau halten und helfen, wenn sich ein Kind verletzt hat, erklärt Hillger. Je älter die Kinder werden, desto mehr können sie in der Schule natürlich auch helfen. An den weiterführenden Schulen sind die „Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter“ dann teilweise nicht nur in der Pause Ansprechpersonen, sondern kümmern sich auch darüber hinaus um ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, wenn etwas passiert. Sie unterstützen die Erste-Hilfe-Kraft in der Schule und kennen sich mit vielen Themen aus: Von Bauchweh über Schwindel oder Übelkeit bis hin zu Sportverletzungen. Einige der Kinder, die einmal bei Irene Hillger in der Erste-Hilfe-AG waren, grüßen sie noch Jahre später. Das freut sie immer: „Die scheinen immer noch eine gute Erinnerung an das Projekt zu haben“, sagt sie und lächelt. Drei Wochen lang Crashkurs in Blaulicht-Berufen Ihre ehrenamtliche Arbeit mit Kindern umfasst neben der Gruppenarbeit aber noch viele andere Tätigkeiten – zum Beispiel die Organisation eines jährlichen Zeltlagers mit über 100 Personen. Ein ganz besonderes Projekt sind seit 2016 auch die „Schulanfängerwochen“: Drei Wochen lang können zukünftige Erstklässlerinnen und Erstklässler vor ihrem Schulstart in verschiedene Blaulicht-Berufe hineinschnuppern und lernen, wie auch sie anderen helfen können. Das macht nicht nur den Kindern Spaß, sondern entlastet auch die Eltern, denn diese müssen zwischen Kita-Ende und Schulstart oft überlegen, wie sie die fünf Wochen überbrücken können. Im Rahmen der Schulanfängerwochen werden die Kinder vom DRK ganztagsbetreut, unternehmen Ausflüge zu den verschiedenen Hilfsorganisationen und lernen verschiedene Berufe und Tätigkeiten spielerisch kennen. Mehr als nur Pflasterkleben Meist startet das Programm mit einer Kennenlernrunde in den Räumlichkeiten des DRK, berichtet Irene Hillger. Weil das beim DRK dazu gehört, bekommen die Kinder dann am Anfang erstmal einen kleinen Erste-Hilfe-Kurs. Dort lernen sie, was Erste Hilfe ist, wie sie Pflaster kleben und Verbände binden können und wie sie zum Beispiel überhaupt mit Wunden umgehen sollten. Dann fahren die Kinder auf die Rettungswache und schauen sie sich den Rettungswagen und auch die anderen Fahrzeuge des DRK genau an, denn das DRK ist „mehr als nur Pflasterkleben,“ betont Hillger. Oft gehört auch ein Besuch der Rettungshundestaffel dazu, bei dem die Kinder lernen, wie die Hunde ausgebildet werden und wie sie zum Beispiel Menschen suchen. In einer Übung dürfen sich die Kinder im Park verstecken und von den Hunden gesucht werden – das ist immer ein großer Spaß. Feuer löschen, Gewahrsamszelle besichtigen und Boot fahren Auch in andere Blaulichtberufe dürfen die Kinder reinschnuppern. Ein Ausflug zur Feuerwehr gehörte bisher immer dazu, berichtet Hillger. Im Gerätehaus können die Kinder sehen, was so ein Feuerwehrmann alles anzieht und was in einem Feuerwehrauto so drin ist. Auch die Kübelspritze dürfen die „kleinen Feuerlöscher“ selbst in die Hand nehmen – „das ist immer eine super Aktion“, sagt Hillger. Beim Thema Blaulicht denken viele Kinder sofort an die Polizei, daher steht auch hier ein Besuch bei jeder Schulanfängerwoche auf dem Programm. In der Polizeistation in Heidelberg demonstriert ein Polizist für die Kinder, wie viele verschiedene Kleidungsstücke ein Polizist für unterschiedliche Anlässe im Schrank hat. Wenn die Zelle frei ist, dürfen sich die Kinder auch einmal die Gewahrsamszelle anschauen – das Polizeiauto natürlich auch. Wenn es zeitlich passt, steht außerdem ein Besuch beim THW oder der DLRG auf dem Programm. Beim THW können die Kinder dann zum Beispiel mit dem Greifer experimentieren oder bei der DLRG mit dem Boot fahren, die Taucherausrüstung untersuchen und lernen, wie man einen Rettungsring wirft. Pausen müssen auch mal sein Da man es mit Kindern zu tun hat, die gerade vom Kindergarten in die Schule wechseln, braucht es zwischendrin auch Pausen. „Wenn man drei Wochen lang jeden Tag einen Ausflug macht, dann merkt man auch, dann sind sie durch“, sagt Irene Hillger. Deshalb wird manchmal auch einfach in der Basisstation gebastelt oder die Betreuerinnen und Betreuer gehen mit den Kindern auf den Spielplatz, in den Wald oder auf einen Wasserspielplatz, wenn es heiß ist. Wenn kleine Gedanken groß werden Was bleibt von der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern? Werden aus den Kindern von heute später die Helferinnen und Helfer von Morgen? Irene Hillger fallen sofort Fälle ein, in denen Jugendliche vom Schulsanitätsdienst direkt in den Rettungssanitätsdienst gewechselt sind. Und manchmal würden aus ehemaligen Gruppenkindern später auch Ärztinnen und Ärzte: „Das gibt es immer wieder, dass wir den Gedanken klein einpflanzen und dann wird der groß und es werden Berufswünsche daraus“, sagt Hillger. Häufig kriege man natürlich nicht mit, was später einmal aus den Kindern werde, räumt sie ein, denn auch die, die später einmal ein Ehrenamt übernähmen, landeten ja nicht alle beim DRK, sondern manche auch beim THW, den Maltesern oder anderen Organisationen. „Man muss sich aber bewusst machen, dass wir in Kindern und Jugendlichen mit den kleinen Aktivitäten, die wir machen, trotzdem irgendwas bewirken,“ betont sie. Manchmal zöge man so den Nachwuchs fürs Ehrenamt heran, manchmal sei es aber auch „nur der helfende Gedanke, den wir da streuen und unterstützen“.weiterlesen -
Im Interview mit Dirk Schwindenhammer
Unser heutiger Gesprächspartner: Dirk Schwindenhammer. Er war dabei, als die Freiwillige Feuerwehr und das Maschinenbauunternehmen Durwen aus Plaidt 2018 mit dem Förderpreis der „Helfenden Hand“ in der Kategorie „Unterstützung des Ehrenamtes“ ausgezeichnet wurden. Der Preis wird jedes Jahr vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) in mehreren Kategorien vergeben, um die verschiedenen Aspekte des Bevölkerungsschutzes hervorzuheben. Zeit nachzufragen, wie es dazu kam, was seitdem passiert ist – und was andere Feuerwehren von der Kooperation aus Rheinland-Pfalz lernen können. Lieber Herr Schwindenhammer, Sie sind Wehrführer bei der Freiwilligen Feuerwehr in Plaidt. Was bedeutet das konkret? Dirk Schwindenhammer: Dazu muss man wissen: Wir sind hier in Rheinland-Pfalz eine Verbandsgemeinde, die aus fünf Orten besteht. Die Verbandsgemeinde ist zuständig für die Feuerwehr und unterhält in jedem Ort eine Löscheinheit. Und jede dieser Einheiten hat einen „Chef“: Für die Feuerwehr Plaidt übernehme ich als Wehrführer dieses Amt. Mit 6.000 Einwohnerinnen und Einwohnern sind wir die größte Gemeinde in der Pellenz. Als Chef müssen Sie auch dafür sorgen, dass genügend „Personal“ zur Verfügung steht. Doch das ist insbesondere in der Tagesbereitschaft schwierig. Warum? Dirk Schwindenhammer: Dieses Thema betrifft alle Rettungsorganisationen. Früher haben die Leute häufig in einem Ort gelebt und gearbeitet. Inzwischen arbeiten sie meist nicht mehr dort, wo sie wohnen – und je weniger Unternehmen in einem Ort ansässig sind, desto drastischer ist die Lage natürlich. Durch diese Entwicklung hat man tagsüber immer Probleme, ausreichend Leute für Einsätze zur Verfügung zu haben. Dabei muss ich meine Einsatzbereitschaft 365 Tage, 24 Stunden am Tag sicherstellen – wir müssen innerhalb von zirka zehn Minuten wirksame Hilfe an der Einsatzstelle leisten. Dabei hat die Verbandsgemeinde die Pflicht, eine funktionierende Feuerwehr aufzustellen. Also mussten wir uns damals Gedanken machen, wie wir das weiterhin schaffen … Und hier kommt die Idee mit der Firma Durwen ins Spiel! Dirk Schwindenhammer: Zwei unserer Feuerwehrleute haben bei Durwen gearbeitet. Die Firma Durwen ist ein mittelständisches Familienunternehmen, das Anbaugeräte für Gabelstapler herstellt und weltweit vertreibt. Die Firma ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat inzwischen 260 Mitarbeitende. Die Kameraden sagten damals zu mir: „Mensch, unter den Mitarbeitenden gibt es doch auch Feuerwehrleute – die kommen zwar aus einem anderen Ort, aber eigentlich müsste man die doch mal fragen, ob die nicht tagsüber bei uns mitmachen wollen.“ Das hielt ich direkt für eine gute Idee und habe die beiden gebeten, einmal herumzufragen, wer Interesse hätte. Und dann kamen sie wieder auf mich zu und meinten, dass zehn Leute sich das vorstellen könnten! Das sind ziemlich viele auf einen Schlag! Dirk Schwindenhammer: Ja, die Idee klang zwar erstmal toll, aber das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Firma, wenn auf einmal zehn Leute fehlen, weil sie zu einem Einsatz müssen. Ich habe mich dann an ein Konzept gemacht, wie das Ganze funktionieren könnte und direkt den Bürgermeister involviert. In dem Konzept steht natürlich auch, dass die Lohnkosten von der Verbandsgemeinde ersetzt werden – das ist gesetzlich vorgeschrieben. Dann haben wir den Geschäftsführer der Firma Durwen, Klaus Durwen, eingeladen, um ihm den Vorschlag zu unterbreiten. Der hat mit der Feuerwehr zwar gar nichts am Hut, hat aber trotzdem sofort gesagt, er fände das total toll und wäre dabei. Wir mussten gar nicht lange diskutieren, er war direkt mit an Bord! Und wie sah die Umsetzung innerhalb der Firma aus? Dirk Schwindenhammer: Einmal im Monat trainieren die Mitarbeitenden der Firma während der Arbeitszeit. Die Verbandsgemeinde hat sogar ein Mannschaftstransportfahrzeug dort stationiert, mit dem die Mitarbeitenden der Firma Durwen bei Einsätzen gesammelt zum Feuerwehrhaus fahren können. Interessant war außerdem, dass sich damals sogar Leute gemeldet haben, die gar nichts mit der Feuerwehr zu tun hatten. Das war eine tolle Sache. Die mussten natürlich erstmal eine Ausbildung durchlaufen, um mitmachen zu können. Aber das sind alles Leute, die heute noch aktiv dabei sind. Die ganze Geschichte hat also eine ganz tolle Entwicklung genommen – die bis heute anhält. Und es gibt auch den Aspekt, dass junge Menschen aufgrund der Feuerwehr auf die Firma Durwen aufmerksam geworden sind und dort ihre Ausbildung gemacht haben. Also gibt es auch Vorteile für die Firma aus Ihrer Sicht? Dirk Schwindenhammer: Natürlich muss man den administrativen und koordinativen Extra-Aufwand sehen, den die Firma betreibt. Aber dass Leute aufgrund der Feuerwehr zur Firma Durwen gekommen sind, war kein Einzelfall. Zudem profitiert die Firma auch davon, ausgebildete Feuerwehrleute, sprich ausgebildete Ersthelfer, im Team zu haben – betriebliche Ersthelfer sind schließlich Pflicht. Würden Sie Ihr Vorgehen auch als Blaupause für andere Feuerwehren sehen – vielleicht insbesondere im ländlichen Raum? Dirk Schwindenhammer: Ich würde sagen, das kommt immer darauf an – es kann funktionieren, muss aber nicht. Bei uns war es wirklich ein Glücksfall, dass alles so gut zusammengepasst hat. Der Bürgermeister hatte damals ein sehr offenes Ohr für die Belange der Feuerwehr und die Verbandsgemeinde trägt die Kosten für die Übungen im Betrieb und unser Mannschaftstransportfahrzeug, das ist auch nicht selbstverständlich. Also braucht es für die Feuerwehren eher individuelle Lösungen? Dirk Schwindenhammer: Mir ist wichtig zu betonen: Man muss einfach etwas tun, man muss sich etwas einfallen lassen! Wir haben in den letzten Jahren wirklich viel unternommen, und das nicht nur bei der Tagesbereitschaft. Zum Beispiel haben wir letztes Jahr eine Bambini-Gruppe für Kinder von 6 bis 10 Jahren gegründet. Vorher konnte man erst mit 10 Jahren bei der Jugendfeuerwehr anfangen. Zu diesem Zeitpunkt haben aber die meisten Kinder schon ein anderes Hobby und keine Zeit mehr für die Feuerwehr. Außerdem haben wir uns Gedanken über ein ordentliches Onboarding inklusive Informationsmappe gemacht. Hinzu kommt unser Buddy-System, damit die Neuen – wenn sie das denn möchten – ein wenig an die Hand genommen werden. Man muss sich einfach etwas einfallen lassen, um neue Menschen für die Feuerwehr zu gewinnen! Bildnachweise: Dirk Schwindenhammerweiterlesen -
Erste Hilfe plus Selbstschutz: So wird die Bevölkerung resilienter
Wiederbelebung, stabile Seitenlage, Wundversorgung: Die meisten Menschen haben schon einmal einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Für den Führerschein sowie für betriebliche Ersthelfer ist er verpflichtend. Inzwischen haben in Deutschland aber auch über 400.000 Menschen einen EHSH-Kurs der BABZ, der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung des BBK, absolviert. Im Fokus steht die Frage: Wie können verschiedene Bevölkerungsgruppen eine optimale private Vorsorge treffen – auch für den Fall, dass eine Situation über die alltägliche Gefahrensituation hinausgeht? EHSH steht für „Ausbildung der Bevölkerung in Erster Hilfe mit Selbstschutzinhalten“ – doch das hier vermittelte Wissen geht weit über einen einfachen Erste-Hilfe-Kurs hinaus. Zwar ist es gut, wenn möglichst viele Menschen wissen, was zu tun ist, wenn es zu akuten medizinischen Notfällen oder Unfällen kommt. Doch Teilnehmende der EHSH-Kurse lernen auch, wie sie Selbstschutz effizient in die Praxis umzusetzen – und wie wichtig dabei die eigene, individuelle Vorsorge ist. Warum ist Selbstschutz wichtig? Selbstschutz bedeutet: Lernen, sich selbst und anderen in außergewöhnlichen Notlagen zu helfen – und zwar so lange, bis professionelle Hilfe eintrifft. Das kann beispielsweise bei einem Hochwasser, Starkregen oder in einem Zivilschutzfall wichtig werden. Doch wäre es nicht schlauer, nach dem Leisten der Ersten Hilfe auf das Eintreffen der Profis zu warten? Frank Meurer, kommissarischer Leiter der BABZ, macht deutlich: „Bei Großschadensereignissen oder Katastrophen sowie im Zivilschutzfall kann es sehr viel länger dauern als in alltäglichen Erste-Hilfe-Situationen, bis staatlich organisierte Hilfe eintrifft. In diesem Zeitraum sind betroffene Menschen auf sich allein gestellt. Deshalb ist es wichtig zu lernen, wie man sich selbst schützen und sich gegenseitig helfen kann! Dazu gehört insbesondere die eigene private Vorsorge.“ Für jede Zielgruppe das passende Programm Die fünf großen deutschen Hilfsorganisationen – ASB, DLRG, DRK, JUH und MHD – bieten die EHSH-Kurse für unterschiedliche Zielgruppen an. Dazu zählen Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Seniorinnen und Senioren, Pflegende, Menschen mit Migrationshintergrund, Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Führungskräfte mit Multiplikatorenfunktion. Frank Meurer berichtet: „Wir wollen alle Zielgruppen passgenau ansprechen und ausbilden. Mit den insgesamt sieben verschiedenen Modulen möchten wir zuallererst besonders vulnerable Gruppen der ‚breiten Bevölkerung‘ bestmöglich erreichen. Jedes Modul setzt einen anderen Schwerpunkt. Manche Module eignen sich für mehrere Zielgruppen, andere sind speziell auf eine bestimmte Zielgruppe zugeschnitten und manche Module lassen sich auch miteinander kombinieren.“ Lernen, worauf es in Notlagen ankommt Ein Modul heißt zum Beispiel „Vorbeugung und Reaktion in Notlagen“. In diesem lernen die Teilnehmenden die Maßnahmen kennen, auf die es bei der persönlichen Notfallvorsorge ankommt. Dazu gehört unter anderem, einen Vorrat an Essen, Trinken und relevanten Medikamenten anzulegen, einen Notfall-Rucksack zu packen oder sich auf einen längeren Stromausfall vorzubereiten. Auch andere mögliche Probleme rund um das eigene Heim werden besprochen, beispielsweise ein Heizungsausfall oder geeignete bauliche Sicherungsmaßnahmen. Eine weitere Fragestellung des Kurses: Wie kommuniziere ich, wenn der Strom weg ist? Und wie komme ich an Informationen? Dieser Kurs richtet sich an Jugendliche/junge Erwachsene, (junge) Familien sowie Seniorinnen und Senioren. Dieselben Zielgruppen können auch die Module „Medizinische Erstversorgung“ sowie „Betreuung von Hilfebedürftigen mit Pflegebedarf“ belegen. In ersterem lernen sie über die „normale“ Erste Hilfe hinausgehende Maßnahmen, zum Beispiel die Ruhigstellung von Knochen- und Gelenkverletzungen oder behelfsmäßiges Tragen. Letzteres vermittelt Kenntnisse in der pflegerischen Unterstützung im persönlichen Umfeld, zum Beispiel in der Nachbarschaft oder bei Angehörigen. Selbstschutz in allen Lebenslagen Etwas „spezieller“ geht es in den Modulen „Selbsthilfe für Pflegende“, „Menschen mit Migrationshintergrund“ sowie „Förderung Selbstschutz in Unternehmen, Behörden, Institutionen“ zu. Wie der Name der Module bereits verrät, richten sie sich explizit an Pflegende, Menschen mit Migrationsgeschichte bzw. an Entscheidungstragende und Meinungsbildende aus Unternehmen, Behörden oder Institutionen. Wozu braucht es nochmals diese Unterteilung? Frank Meurer erklärt: „Wir wollen genau die Inhalte vermitteln, die die Menschen brauchen. Wer zum Beispiel einen Menschen pflegt, muss in Krisensituationen ganz anders handeln – und auch anders vorsorgen. In dem Modul für Menschen mit Migrationsgeschichte gehen wir auch auf kulturelle Besonderheiten in Deutschland ein – zum Beispiel die Selbstverständlichkeit der Ersten Hilfe oder den Umgang mit Nähe und Distanz.“ Die Führungspersönlichkeiten aus Unternehmen, Organisationen oder Behörden erlangen in ihrem Modul ein Bewusstsein für ihre Rolle als Multiplikatorinnen oder Multiplikatoren und Entscheidende. Es wird vermittelt, dass sie in ihrer Rolle einen ganz besonderen Beitrag im Rahmen des Bevölkerungsschutzes leisten können. Denn sie tragen nicht nur die Verantwortung für ihre Institution und Mitarbeitenden, die es für Selbstschutz zu motivieren gilt – sondern auch für die Gesellschaft im Allgemeinen. Sie können im EHSH-Modul lernen, Gefährdungspotenziale für die im Umfeld lebende Bevölkerung zu minimieren und in außergewöhnlichen Notlagen einen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung zu leisten. Darüber hinaus sorgt beispielsweise ein resilienter Betrieb dafür, die Wirtschaftsleistung auch in Krisen aufrecht zu erhalten – und ist somit auch im sicherheitspolitischen Kontext von großer Bedeutung. Sicherheit für Kinder Für Kinder gibt es ein Extra-Modul namens „Sicherheit und Erste Hilfe für Kinder“. Kinder zwischen 3 und 10 Jahren lernen hier auf spielerische Art in zwei Mal 45 Minuten, wie sie mit gefährlichen Situationen umgehen und was sie in Notlagen tun können. So lernen sie das richtige Verhalten bei Unwetter, Starkregen, Hochwasser, einem Brand oder einem längeren Ausfall an Strom oder Kommunikationsmitteln. Thomas Mitschke betont: „Es geht nicht darum, Ängste zu schüren – ganz im Gegenteil. Indem wir Kindern praktische Tipps vermitteln, wie sie sich in Notlagen verhalten können, stärken wir ihr Selbstbewusstsein. Im Fall der Fälle wissen sie dann sich und anderen zu helfen.“ Mehr wissen, besser helfen: Jetzt für EHSH-Kurs anmelden! So unterschiedlich die Module sind, eins haben sie alle gemeinsam: Sie zeigen, wie wichtig es für Menschen jeden Alters ist, sich mit dem Thema Selbstschutz zu befassen. Je mehr Menschen sich in Deutschland mit Selbstschutzinhalten befassen, desto einfacher gelingt es der Bevölkerung, in einer möglichen Krise souverän zu reagieren. Nicht zuletzt Ereignisse wie die Flutkatastrophe im Ahrtal zeigen, wie wichtig es ist, für alle Fälle vorbereitet zu sein. Wer mag, kann sich im Rahmen seines Ehrenamts sogar als EHSH-Lehrkraft bei einer Hilfsorganisation ausbilden lassen. Weitere Informationen sowie die Kontakte der Hilfsorganisationen finden Sie unter: www.bbk.bund.de/ehsh Bildnachweise: BBKweiterlesen -
Im Interview mit Zaid Alasady
Heute im Interview: Zaid Alasady aus Neuried bei München. Er ist 19 Jahre alt und seit fünf Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr seiner Heimatstadt aktiv. Seit diesem Jahr engagiert er sich zusätzlich im ABC-Zug München-Land. Wir sprechen mit Zaid darüber, wie der Zufall sein Leben auf den Kopf gestellt hat, wie seine Liebe zur Chemie ihm sein zweites Ehrenamt bescherte – und warum er auch im Alltag von seinen Kenntnissen aus dem Ehrenamt profitiert. Hallo Zaid! Beginnen wir ganz von vorne: Was war deine Motivation, dich ehrenamtlich zu engagieren? Ich bin durch die Feuerwehr zum Ehrenamt gekommen. Die Freiwillige Feuerwehr in Neuried hatte damals für die Jugendlichen einen Schnuppertag mit vielen Kennenlern-Aktionen organisiert. Wir durften Feuerwehrkleidung anziehen und konnten uns an verschiedenen Stationen ausprobieren. Damals wurden wir direkt in die Feuerwehr-Materie reingeschmissen – Feuerwehrschläuche, Feuer löschen und natürlich Feuerwehrautos erkunden. Das war schon ziemlich cool. Schließlich träumen viele Kinder davon, mal zur Feuerwehr zu gehen! Wie alt warst du damals? Ich war 14 Jahre alt und bin dann in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Dort haben wir spielerisch viel gelernt. Zum Beispiel gab es Schnitzeljagden mit Funkgeräten durch unsere kleine Stadt. Oder wir haben an heißen Tagen den Umgang mit den wasserführenden Armaturen kennengelernt. Ab 16 Jahren, sofern man bereits zwei Jahre dabei ist, darf man dann tatsächlich mit ausrücken, das heißt, in den Einsatz gehen. Kannst du dich noch an deinen ersten Einsatz erinnern? Ich glaube, das war eine sogenannte Wohnungsöffnung – etwas ganz Typisches. Jemand sperrt sich aus und hat den Herd angelassen. Dann rücken wir an und brechen die Tür auf, um Schlimmeres zu verhindern. Ich muss zugeben: Das war sehr spannend! Es ist einfach eine komplett andere Welt. Plötzlich fährt man das erste Mal mit dem Blaulichtfahrzeug! Am Ziel angekommen, ist man dann der Freund und Helfer. Zusätzlich zu deinem Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr hast du noch ein zweites Ehrenamt inne. Was genau machst du dort? Genau, ich bin in diesem Jahr zum ABC-Zug München-Land gestoßen. Das liegt in meinem großen Chemie-Interesse begründet – mit Chemie habe ich mich bereits in der Schule am meisten beschäftigt. Den ABC-Zug kannte ich bereits von der Feuerwehr, da wir mit diesem zusammenarbeiten, sollte es zu Problemen mit Chemikalien kommen. Deshalb dachte ich mir: Schreib die doch einfach einmal an! Danach bin ich persönlich hin, um mir das Ganze mal anzuschauen. Das Equipment, die Messgeräte und Messtechniken dort – ich fand das alles so cool! „ABC“ klingt ja erstmal so niedlich, was verbirgt sich denn genau dahinter? „ABC“ steht für „atomare“, „biologische“ und „chemische“ Gefahren. Das hört sich zwar gefährlich an, aber am Ende des Tages haben wir zum Glück nicht so viele Gefahren in Deutschland. Was jedoch häufiger vorkommen kann, ist beispielsweise ein Unfall eines Transportfahrzeugs mit Chemikalien. Dann müssen wir vor Ort sein und die Chemikalien gegebenenfalls entschärfen. Wann kommt der ABC-Zug noch zum Einsatz? Was ich zu Beginn auch nicht wusste: Bei jedem großflächigen Feuer, zum Beispiel einem Gebäudebrand, ist der ABC-Zug automatisch dabei – und zwar aufgrund von Brandgasen. Diese bestehen aus so vielen verschiedenen Chemikalien, dass der ABC-Zug dazukommen muss. Er unterstützt die Feuerwehr und sagt ihr, ob das Gebäude für die Bevölkerung wieder freigegeben werden darf. Was macht dir an deinen ehrenamtlichen Tätigkeiten am meisten Spaß? Zum einen, dass man wirklich aktiv Menschen hilft. Man kommt aus dem normalen Alltagsleben raus und schlüpft in das Leben eines Feuerwehrmanns – und dann ist man einfach nur noch dazu da, anderen Menschen zu helfen. Zum anderen ist das Schöne am Ehrenamt, dass man seine persönlichen Interessen und seine Expertise einbringen und ausbauen kann – so wie ich im ABC-Zug. Und welche Herausforderungen siehst du in deinem Ehrenamt? Man muss darauf eingestellt sein, dass nicht alles nach Plan läuft. Manchmal können Dinge so schiefgehen, dass man mit der Feuerwehr vor Ort Dinge sieht, die man nicht sehen möchte. Man denke zum Beispiel an einen Verkehrsunfall. Darauf muss man innerlich immer vorbereitet sein. Welche Möglichkeiten gibt es, solche Situationen zu verarbeiten? Das Ehrenamt ist wie eine zweite Familie. Wir haben die sogenannte Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) unserer Seite. Das sind Psychologinnen und Psychologen, die selbst Feuerwehrleute sind. Und sobald etwas wirklich Dramatisches passiert, werden sie automatisch dazugeholt. Wir haben also eigene spezialisierte Fachleute, die uns seelisch unterstützen. Zudem werden wir aktiv vor einem Einsatz gefragt. Wenn man etwas nicht machen möchte, dann wird niemand gezwungen. Kannst du von den Kenntnissen, die du im Ehrenamt erworben hast, auch in deinem Alltag profitieren? Ja, sehr. Das war bei mir extrem stark der Fall, weil ich vor meinem Ehrenamt zugegebenermaßen ein sehr introvertierter Mensch war. Ich habe selten anderen geholfen, und wenn ich in eine brenzlige Situation geriet, war ich immer überfordert. Nachdem ich eine Art Experte geworden bin, sehe ich die Welt mit anderen Augen und weiß, wie ich Menschen helfen kann. Ich habe das Wissen, in schwierigen Situationen sinnvolle Entscheidungen zu treffen. Ein Ehrenamt ändert wirklich extrem viel an der Persönlichkeit im positiven Sinne. Gibt es eine konkrete Situation, an die du dich erinnern kannst? Ich erinnere mich an eine Situation aus dem letzten Sommer: Eine ältere Person kommt mit der Hitze nicht zurecht und stürzt – direkt mit dem Kopf auf den Asphalt. Die erste Reaktion der Leute ist nur: hinschauen und nichts tun. Mit meinem aus dem Ehrenamt gewonnenen Wissen läuft bei mir direkt ein anderes Programm ab. Nicht schauen, was passiert, sondern die Situation direkt analysieren. Danach aktiv auf die Person zugehen und die gelernten Abläufe anwenden. Ist die Person noch ansprechbar? Blutet sie? Ist ein Gespräch möglich? All das passiert in einem so schnellen Takt, dass man es fast nicht mehr merkt. Sobald man selbst zu helfen anfängt, kommen auch andere Menschen dazu. Das größte Problem ist immer der erste Schritt. Aber dank des Ehrenamts ist man sowieso ständig in der Rolle, zu helfen. Das macht im Alltag wirklich einen Riesenunterschied. Was würdest du jemandem raten, der vielleicht zögert, ein Ehrenamt zu bekleiden? Einfach mal vorbeischauen – das bieten wirklich alle Organisationen im Zivil- und Katastrophenschutz an! Dann kann man vor Ort herausfinden, ob das etwas für einen ist. Eine weitere Möglichkeit: mit der Mannschaft etwas trinken und essen gehen und seine Fragen loswerden. Man kann sich wirklich so lange rantasten, wie man möchte. Bis man vielleicht wirklich das Gefühl hat, mit den Leuten komme ich super klar und das Ehrenamt ist das Richtige für mich. Der erste Schritt ist immer, erstmal vor Ort bei der Organisation vorbeizuschauen, die einen interessiert. Hast du konkrete Zukunftspläne für dein Ehrenamt? Definitiv! Irgendwann würde ich gerne auf der Führungsebene arbeiten, zum Beispiel als Fachberater im ABC-Zug oder als Gruppenführer bei der Feuerwehr. Momentan mache ich meine Atemschutzausbildung in der Feuerwehr. Die Feuerwehrleute mit dieser anspruchsvollen Ausbildung sind diejenigen, die zuerst in ein brennendes Gebäude gehen. Sie sind mit ihrer Ausrüstung und dem Training in der Lage, Menschen aus dem Feuer zu retten. Hat dein 14-jähriges Ich damit gerechnet, dass du mit dem Ehrenamt einmal so viel erleben würdest? Nie im Leben, ehrlich! Das war ein wirklich großer Zufall in meinem Leben – und zwar der beste! Weil er im positiven Sinne wirklich alles auf den Kopf gestellt hat. Im Nachhinein würde ich nichts anders machen wollen. Wenn ich wieder 14 wäre, ich würde dieselbe Entscheidung noch einmal treffen! Bildnachweise: Zaid Alasadyweiterlesen